FREITAG 22.September 06

Anreise ins Hochgebirge

Um 4.45 läutet der Wecker, nicht grad meine Zeit, aber ich schleppe mich mit allen Kräften aus dem Bett, weil heute Mittag bin ich in meinen geliebten Bergen, also was soll´s - schnelles Frühstück, gepackter 7 Kilo Rucksack (net schlecht,so leicht) geschultert und schon geht´s mit dem für die bevorstehenden 4 Tage bestens geeigneten "Scott Genius" Fully zum Treffpunkt "WorkOut"-Fitnesscenter: Von dort weiter mit meinen "Mitstreitern" Bernie und Wolfeee, dem Urkern des längst nicht mehr existierenden "Forester´s Fear Team". Die Zugfahrt vergeht, obwohl wir 3 mal umsteigen müssen, eigentlich superschnell, weil wir die ganze Zeit im Speisewagen zubringen und um punkt 12:00 setzt uns die Schmalspurbahn die Zell am See und Mittersill verbindet an unserem Ziel ab - es herrscht KAISERWETTER !!

 

 
 
Hintersee

Auf geht´s Richtung Felbertauern

Gar nicht nach unserer sonstigen Gewohnheit trödeln wir nicht sondern machen uns, nach einen kleinen Kurzeinkauf (Bananen, Mannerschnitten) auf den Weg. Eine Forststraße zieht sich stetig bergauf gehend Richtung erster Station, dem Hintersee. Wir überholen eine, in extremen Tempo dahinmaschierende, Wanderin die uns schon im Zug aufgefallen ist - irgendwie herzig so mit Steirerhut und großem Wanderstock - aber dazu noch später...

Wir erreichen, nach steilem Anstieg, den Hintersee und es fehlen uns die Worte: bei 25 Grad und tiefblauem Himmel lassen wir uns vor der Hütte "zum Gamsblick" vor dem See nieder und genießen unser Mittagessen....und beginnen wiedermal zu trödeln :-)

 
 

 

Der "Spaß" beginnt

Wir füllen unsere Flaschen mit Almwasser, was sich später noch als suboptimal herausstellen sollte und wissen, es liegen 800 hm fahrend und weitere 600 hm schiebend vor uns...egal, wir gehen´s an in der Mittaghitze und schrauben uns nicht enden wollende 18 Serpentinen einer alten Bergwerkstraße bis über 2000 m Höhe hinauf....irgendwie fühle ich mich komisch, schwach und ohne Forma, was doch nicht sein kann, ich hab mich noch vor einer Woche super gefühlt...aber so eine Rucksack merkt man eben...

 

18 Serpentinen
 
 
 

 

 

 

 

 

 

 

 
na bum,da geht´s runter

Ab nun wird geschoben....

Laut Tourenbeschreibung folgt jetzt eine ausgesetzte Tragepassage...stimmt, die hat´s in Sicht, da geht´s einige hundert Meter fast senkrecht bergab...aber kein Problem, es herrscht ja tolle Sicht und wir ereichen bald einen, sehr selten, fahrbaren Weg.

 
 

 

2,5 Stunden Radschieben kann mental ein Problem werden

Ein bisschen fahren, aber dann nur mehr schieben: riesige Felsbrocken bilden den Weg man muss schieben, tragen und heben. Hunderte Jahre lang verlief hier der Hauptwarenverkehr über den Alpenhauptkamm weil der Felber Tauern mit seinen 2480 m der niedrigste Alpenübergang war...eigentlich kaum vorstellbar auf diesem Weg auf dem man kaum sein Rad weiterbringt. Hier könnt ihr alle Infos darüber lesen. Wir kämpfen und natürlich haben wir wiedermal ein Zeitproblem. Die Dunkelheit droht, auf diesem Weg nicht gerade eine Idealvorstellung...

 

18 Serpentinen
 
 
 
St.Pöltner Hütte am Felbertauern

St.Pöltener Hütte bei Tageslicht erreicht

Kurz vor 19:00 erreichen wir die St.Pöltener Hütte und freuen uns auf  ein gutes Abendessen. Dort treffen wir auch die einsame Wandererin wieder und wir erfahren, dass sie ganz alleine eine 4 tägige hochalpine Hüttentour vorhat. Ganz schön mutig das Mädel. Um 22:00 ist Hüttenruhe und wir ziehen uns, nachdem wir zuvor einen unbeschreiblichen Sternenhimmel beobachten konnten, in unser 3 Bettzimmer zurück. Dort der SCHOCK: laut meinem HAC4 hat es 11 (in Worten: ELF) Grad...ein Horror, ich nehme mir soviele Decken, dass ich mich vor lauter Gewicht nicht mehr umdrehen kann...diese Nacht schlafe ich nicht viel.....

 

 

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nicht 100% Tageskonform

 

Die Fotos: